Checkliste: Was muss in einen guten Mietvertrag für Kurzzeitvermietung?
Die Kurzzeitvermietung boomt – egal ob Vereinsräume, Gemeindesäle, Eventflächen oder Seminarhäuser. Doch gerade bei kurzfristigen Buchungen oder bei wechselnden Mietern gibt es oft Unsicherheiten: Brauche ich einen Mietvertrag? Was muss darin stehen? Was darf ich nicht vergessen?
Ein klarer, schriftlicher Mietvertrag schützt nicht nur dich als Vermieter, sondern auch den Mieter – und beugt späterem Ärger vor. In diesem Artikel findest du eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten, die in einem Mietvertrag für Kurzzeitvermietung enthalten sein sollten.
Warum ist ein Mietvertrag so wichtig?
Auch wenn viele Vermieter bei kleinen Vermietungen (z.B. für Geburtstagsfeiern oder Workshops) gerne „per Handschlag“ oder mündlicher Zusage arbeiten, birgt das Risiken:
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Missverständnisse über Preis, Zeiten oder Nutzung
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Keine klaren Regeln für Schäden oder Reinigung
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Unsicherheit bei Stornierungen oder Ausfällen
Ein schriftlicher Vertrag schafft hier Klarheit – und macht dich auch rechtlich sicherer.
Checkliste: Diese Punkte gehören in deinen Mietvertrag
✅ 1. Vertragspartner klar benennen
Wer schließt den Vertrag?
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Name und Anschrift des Vermieters (z.B. Gemeinde, Verein, Firma)
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Name, Anschrift und ggf. Geburtsdatum des Mieters (die buchende Person oder Organisation)
Wichtig: Am besten immer die Person erfassen, die verantwortlich ist – auch wenn für eine Gruppe oder Organisation gemietet wird.
✅ 2. Genaue Beschreibung des Mietobjekts
Beschreibe klar, was vermietet wird:
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Raumname (z.B. „Gemeindesaal“, „Besprechungsraum 1“)
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Adresse
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Ausstattung (z.B. Küche, Stühle, Beamer, Musikanlage – nur falls mitvermietet!)
Je konkreter, desto weniger Missverständnisse.
✅ 3. Zeitraum der Nutzung
Wann beginnt und endet die Vermietung?
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Datum und Uhrzeit (z.B. 15.05.2025, 14:00–22:00 Uhr)
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Eventuelle Auf- und Abbauzeiten extra erwähnen
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Gibt es eine Verlängerungsmöglichkeit? Falls ja, unter welchen Bedingungen?
✅ 4. Mietpreis und Zahlungsbedingungen
Hier muss stehen:
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Gesamtpreis (am besten inkl. MwSt., falls relevant)
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Zahlungsart (z.B. Überweisung, bar, online)
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Fälligkeit (z.B. „zahlbar innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungserhalt“ oder „spätestens am Veranstaltungstag“)
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Gibt es eine Kaution? Wenn ja, wie hoch und wann wird sie zurückgezahlt?
✅ 5. Stornierungsbedingungen
Was passiert, wenn der Mieter absagt?
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Bis wann ist eine Stornierung kostenlos möglich?
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Ab wann fallen Stornogebühren an? (z.B. „50% bei Absage bis 7 Tage vorher, 100% bei Absage später“)
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Gibt es Ausnahmen (z.B. bei Krankheit, höherer Gewalt)?
✅ 6. Pflichten des Mieters
Welche Regeln muss der Mieter beachten? Zum Beispiel:
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Ordnung und Sauberkeit
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Müllentsorgung
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Schäden melden
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Lautstärke- oder Ruhezeiten einhalten
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Nutzung nur für den vereinbarten Zweck (z.B. keine gewerbliche Nutzung, keine Untervermietung)
Hier kannst du auch auf eine Hausordnung oder allgemeine Nutzungsbedingungen verweisen.
✅ 7. Haftung und Versicherung
Klare Regelungen zur Haftung:
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Wer haftet bei Schäden am Raum oder Inventar?
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Ist der Mieter verpflichtet, eine eigene Haftpflichtversicherung zu haben?
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Was gilt bei Verlust von Schlüsseln?
Formuliere das so, dass keine Zweifel bestehen – auch wenn die rechtliche Durchsetzbarkeit im Einzelfall geprüft werden muss.
✅ 8. Besondere Vereinbarungen
Hier kannst du alles aufnehmen, was nicht standardmäßig gilt:
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Sonderpreise oder Rabatte
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Nutzung zusätzlicher Räume oder Ausstattungen
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Catering- oder Reinigungspauschalen
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Vereinbarte Schlüsselübergaben
Das ist auch der Platz für Bemerkungen oder spezielle Wünsche.
✅ 9. Unterschriften
Ein Vertrag ist nur dann verbindlich, wenn beide Parteien ihn unterzeichnen.
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Datum und Unterschrift des Vermieters
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Datum und Unterschrift des Mieters
Bei digitalen Buchungssystemen kann auch eine digitale Bestätigung (z.B. Checkbox + E-Mail-Bestätigung) rechtlich wirksam sein – hier solltest du dich aber rechtlich beraten lassen.
Praktischer Tipp: Nutze Vorlagen und digitale Lösungen
Hand aufs Herz: Niemand hat Lust, bei jeder Buchung einen neuen Vertrag komplett aufzusetzen. Deshalb lohnt es sich, mit Vorlagen zu arbeiten.
Wenn du ein SaaS-Buchungssystem nutzt, kannst du:
✅ Standardverträge als PDF anhängen
✅ Bedingungen automatisch in die Buchungsbestätigung einbauen
✅ Mietern vorab alle wichtigen Infos geben (z.B. per E-Mail oder Download)
Das spart dir Zeit und minimiert Fehler.
Fazit: Ein guter Mietvertrag schützt beide Seiten
Auch wenn es bei kleinen Vermietungen manchmal übertrieben wirkt – ein klarer, schriftlicher Mietvertrag macht das Mietverhältnis einfacher, sicherer und professioneller.
Mit der oben stehenden Checkliste hast du eine solide Grundlage, um deine eigenen Verträge zu prüfen oder zu verbessern. Und mit einem digitalen Buchungssystem kannst du viele dieser Punkte automatisieren, sodass deine Vermietung noch reibungsloser läuft.


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